Die Monarchie ist ja eigentlich eine ziemlich aus der Zeit gefallene Angelegenheit. Leute, die in absurd großen Schlössern auf absurd großen Ländereien hausen. Deren Reichtum eigentlich immer auf fragwürdiger Herkunft fußt. Deren exorbitant aufgeblasener Status über Blut und Erbe weitergegeben wird. Puh. Aber wenn es eine Person gibt, die als Rechtfertigung für derlei traditionellen Mummenschanz taugt, dann war wohl sie es. Helmut Kohl war irgendwann weg. Der King of Pop ist schon lange tot. Aber Queen Elizabeth II., die war die letzte große Konstante im Leben eines angehenden 50-Jährigen wie mir. Mit einer schier unmenschlichen Fähigkeit, Haltung zu bewahren. Und mit einem feinen Sinn für Humor. So verkörperte sie für uns stets die beste Seite Großbritanniens. Dass sie nun tot ist, wirkt fast absurd. Weil sie unsterblich schien. Seit Jahrzehnten äußerlich kaum verändert. Immer da. Immer auf den Punkt. Noch absurder: Der ewige Prinz ist jetzt König. Vermutlich hat er damit selbst nicht mehr gerechnet. Charles erbt die Verantwortung für eine zerfledderte Dynastie, mit vielen Abgründen, Skandalen und Streit. Die Monarchie zu erhalten: für Charles wird das eine Mammutaufgabe.
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Die Handy-App „Tinder“ begann vor zehn Jahren die Art zu revolutionieren, wie Menschen Menschen kennenlernen. Und viele halten das Programm, bei dem man die Bilder der potenziellen Partner in spe durch wegwischen sortiert, ja vor allem für ein Anbahnungs-Werkzeug für ungehemmte Rammelei. Stimmt aber offenbar nicht, wie Hamburgerinnen und Hamburger hier berichten.
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Wer gestern ein Brötchen oder Kuchen kaufen wollte, stand vermutlich im Dunkeln: Viele Bäckereien in Hamburg hatten sich nämlich an der Aktion „Uns geht das Licht aus – heute das Licht und morgen der Ofen?“ beteiligt und die Ladenbeleuchtung abgestellt. Warum die Unternehmen unter akuter Existenzangst leiden, was sie fordern: Elias Lübbe hat für die MOPO nachgefragt. (M+)
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Beim „Glücksrad“ hieß es früher gern: „Ich kaufe ein A.“ Bei „Hornbach“ in Eidelstedt dachte sich jemand offenbar: „Ich klaue ein B“. Und ein C. Seit Tagen vermissen die Baumarkt-Betreiber diese Buchstaben aus ihrem riesigen Schriftzug, der nun „HORNAH" lautet.
Einen fest-flauschigen Freitag wünscht Ihnen
Maik Koltermann
chefredaktion@mopo.de
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